Anfang 2009 entschied ich mich 2 Katzen zu adoptieren und suchte den ganzen April nach den "passenden Katzen". Hier in den Tierheimen wurde ich nicht fündig, da man mir bestimmte Katzen nicht geben wollte. Ich interessierte mich für zwei scheue Katzen, die seit 8 Jahren im Tierheimzwinger lebten und wohl noch leben.

Über das Internet sah ich einen Siammixkater und seine Geschichte sprach mich sehr an. Am 01. Mai nahm ich Kontakt zur Vermittlerin auf. Er hatte schon mehrere Anfragen. Daraufhin fragte ich nach ihren Notfellchen und sie nannte mir Elda und Chupi (heute Dori). Elda saß seit 1,5 Jahren im Tierheim, keiner wollte sie, da sie sehr mißtrauisch war. Kein Wunder, als Straßenkatze muss sie einige schlimme Erlebnisse gehabt haben. Dori war seit Baby an im Tierheim, war aber aufgrund von Zeitmangel nicht zutraulich. Ich entschied mich für die beiden, in den folgenden 4 Wochen fragte die Vermittlerin noch mehrmals nach, ob ich mir sicher sei. Ja, das war ich. Jetzt könnte ich Seiten füllen über diese wunderbaren Katzen, aber hier soll ja gezeigt werden, wie schön es sein kann auch einem scheuen Lebewesen die Chance auf ein Zuhause zu geben.

 

Dori versteckte sich wochenlang unter dem Küchenschrank, nach drei Wochen fing sie zu schnurren an, wenn ich zur Märchenstunde in den Raum kam. Elda begleitete mich überall hin, aber anpacken durfte ich sie noch lange nicht. Als sie das erste Mal zum TA mußte war es nicht möglich, sie ohne Sedierung zu fangen.

Wie sieht es heute bei uns aus (3 Jahre später):

Dori ist in unserem Haushalt (mittlerweile 6 Fellchen) die Oberschmuserin, sobald ich auf der Couch bin, ist sie neben mir und muss ausgiebig beschmust werden. Nicht auf dem Schoss, nicht auf den Arm, aber neben mir, dann darf ich sogar ihren Bauch kneten. Wenn die anderen kommen, meckert sie sehr. Wenn wir uns im Flur begegnen, rennt sie weg, als ob wir uns noch nie
gesehen hätten. :-)  Katzen.

Elda ist immer in meiner Nähe, sie läßt sich noch immer nicht jeden Tag streicheln, aber sie streicht an mir lan, quitscht vor sich hin und wälzt sich auf dem Teppich. Sie ist der Wahnsinn. Wenn sie heute zum Tierarzt muss, legt sie mir ihren Kopf in die Hand, sie vertraut mir 100 prozentig, selbst die Tierärztin fragte mich letztens, ob ich überhaupt weiß, welches Vertrauen diese Katze
zu mir hat.

Ja, das weiß ich und ich liebe sie sehr dafür.

Für nichts auf der Welt möchte ich diese Erfahrung missen und möchte Menschen dazu ermutigen, nicht nur nach den Katzen zu schauen, die sofort auf einen zugelaufen kommen.
Man sollte auch nicht nur den Faktor Schmusen als Messindikator nehmen, sondern auf die anderen Zeichen der Katze achten, sie sind andere Lebewesen mit anderer Sprache...

Bitte gebt auch den vorsichtigen Katzen eine Chance, sie werden euch lieben, auf ihre Art.