Das Katzenelend scheint schier überall zu sein.
Nachdem Mel und Holger unseren Pflegekater Paulchen Schredder zum verabredeten Treffpunkt nach Bayern gebracht hatten, fuhren sie auf der Rückfahrt kurz vor Mitternacht auf einen Autohof. Eigentlich wollten sie nur kurz rasten, erblickten dort jedoch mindestens fünf Kitten. Im dunkeln schlecht zu erkennen. Das geschätzte Alter ca. acht Wochen. Sie drehten auf den Parkplatz. Doch da waren die Kitten bereits verschwunden, wahrscheinlich schutzsuchend in den Büschen.
Am darauffolgenden Tag begann dann die Recherche nach umherliegenden Tierheimen.
Das Ergebnis:
Ein Tierheim würde die Katzenkinder aufnehmen, "weil sie es ja müssen". Jedoch könnten sie nicht selbst einfangen, da laut deren Aussage die Falle an solchen öffentlichen Plätzen gestohlen wird, wenn sie diese dort aufstellen.
Sie verwiesen Mel an einen Bauhof, der für das Tierheim ab und zu Tiere einfängt. Die Telefonnummer hatte man leider nicht. Doch Tante Google half.
Das Ergebnis der Unterhaltung hatte einen fahlen Beigeschmack. Für Hunde würden sie durchaus los fahren, für Katzen jedoch nicht.
Durch ein weiteres Telefonat mit einem anderen Tierschutzverein bekamen wir die Telefonnummer einer privaten Tierhilfe.
Der zuständige Herr versicherte, er würde die Situation in Augenschein nehmen, allerdings wüsste er nicht wann das sein würde..
Durch die Nähe der Autobahn konnten Mel und Holger den Gedanken nicht ertragen, dass erst in einigen Tagen Hilfe naht.
So fuhren sie also am Abend erneut zu dem Rastplatz, der hast 100km von ihrem Wohnort entfernt war.
An der Tankstelle kam ihnen eine ausgewachsene Katze entgegen. Eine dreifarbige Schönheit. Der sich bereits im Autoinventar befindende Thunfisch war verlockend genug . Die bunte Katze ließ sich nach kurzem Zögern und Fauchen streicheln. Dabei ertastete Mel prall gefüllte Zitzen.
Ausgehungert schlang sie das bisschen Thunfisch in sich hinein. Danach wich sie Mel und Holger nicht mehr von der Seite.
Doch einfach mitnehmen ging ja nicht. Sie hatte ja ihre Kitten. (Und sah erneut trächtig aus)
Mel und Holger suchten und riefen/mauzten nach den Kitten. Nichts. Auch Mama mauzte und suchte offensichtlich selber nach ihren Kitten. Dies und der Umstand ihrer prall gefüllten Zitzen ließen den Verdacht aufkommen das irgendwer die Kitten mitgenommen hat. Das muss ja nicht zwingend ein TSV gewesen sein. Vielleicht waren es private Menschen, die helfen wollten und ein Herz für Tiere hatten.
Mel und Holger erkundigten sich bei er naheliegenden Tankstelle und dem Fast Food Restaurant über das Dasein der Katzen auf dem Autohof. Beiden waren die Tiere durchaus bekannt und bereits dem zuständigen Tierheim gemeldet, welches aber nicht heraus kam.
Wieder zurück beim Parkplatz fanden sie noch eine zweite Katzenmama. Auch diese folgte ihnen auf Schritt und Tritt, hielt aber einen Sicherheitsabstand.
Deren Kitten waren jedoch nach da und hielten sich im dichten Gebüsch versteckt. Drei Kitten konnten Mel und Holger entdecken, ein schwarzes, ein getigertes und ein rot-weißes. Geschätztes Alter zehn Wochen jung.
Mel und Holger stellten die Falle auf und die scheue Mama ging rein.
Leider jedoch nicht ihre Kitten. Trotz langen Wartens. So ließen sie die Mamakatze wieder frei und brachen nach vier Stunden ab. Mittlerweile war es 2 Uhr nachts.
Die Kitten der zutraulichen Mama sahen sie an diesem Tag leider zu keinem Zeitpunkt.
Am Sonntag rief Mel erneut beim Tierheim an. Auch wenn dies nicht ihr Bereich war, so erhofften wir uns Hilfe. Denise rief zeitgleich die private Katzenhilfe an.
Während Mel lediglich wieder einen AB erreichte, hatte Denise mehr Glück.
Die private Katzenhilfe wird die Katzen einfangen, kastrieren lassen und Sorge tragen, dass sie gefüttert werden.
Während dies am Vortag am Telefon sehr schwammig klang, kamen nun präzise Aussagen.
Der Herr hatte sogar bereits Kontakt mit dem Chef der Tankstelle abgeklärt. Es wird eine Futterstelle eingerichtet.
Falls die Kitten vermittelbar sind, dann werden diese vermittelt. Ansonsten können alle wieder dorthin zurück.
Wir sind so unglaublich froh und dankbar, dass den Katzen geholfen wird.
Wir werden uns selbstverständlich weiterhin erkundigen, wie es mit den Tieren weiter geht und halten euch auf dem Laufenden.
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