21.08.14
Wir entdeckten eine kleine Online-Anzeige im Internet, in der eine junge Frau drei kleine zugelaufene Kitten verkaufen wollte – und nahmen Kontakt auf.
Besagte Frau erzählte uns, dass sie aus einem kleinen Dörfchen aus der Lüneburger Heide sei, es dort mehrere Höfe gäbe und sich über die Zeit verwilderte Katzen vermehrt haben. Einige wenige Katzen wurden bereits in Zusammenarbeit mit einer anderen Tierschutzorganisation kastriert. Dieser Schritt war natürlich schon in die richtige Richtung, jedoch genügt bereits eine unkastrierte Katze, damit das Vermehren von vorne beginnt.
23.08.14
Mel und Holger wurden vorgestern von Melanie und ihrem Hund freundlich im idyllischen und ruhig gelegenen Dorf empfangen. Sie zeigte den beiden ihre Futterstelle und man konnte 3 Katzen bereits sehen. Zwei konnten fotografiert werden, die dritte ist anscheinend etwas kamerascheu und flüchtete vor den Paparazzi ;-)
Zusammen mit Melanie gingen die beiden zu einem anderen Dorfbewohner. Ein Ehepaar samt Sohn waren gerade auf dem Hof und auch diese Bewohner begrüßten die Katzen-Hilfe Uelzen sehr freundlich. Mels Eindruck von dem Ort war positiv. Auch hier war man mehr als gewillt die aktuelle Situation zu ändern, auch zeigten sie sich spendenbereit um die Katzenpopulation zu stoppen. Es wurde immer wieder betont, dass hauptsächlich ein bestimmter Landwirt für die Vermehrung zuständig sei.
Wir wollten diesen Landwirt auch kennen lernen, also besuchten wir ihn kurzerhand. Und was sollen wir sagen, auch hier waren wir Willkommen. Man freute sich über unser Erscheinen und sicherte ebenfalls zu, Tierarztfahrten zu übernehmen und eine Spende zu tätigen. Alles in allem war allen bewusst, dass die Katzenflut sich nur durch die Kastration aller Katzen stoppen lässt.
Wir konnten auch gleich die sechs Kitten, die für einen Aufruhr im Dorf gesorgt haben, sehen und kennen lernen.
Katzenschnupfen (einer der Nachbarn hatte bereits dafür gesorgt, dass sie AB bekommen), Flöhe und auch stumpfes Fell sind hier die Tagesordnung. Man teilte uns mit, dass ein kleiner Kater seit etwa 3-4 Tagen humpeln würde. Er hatte anscheinend keine Schmerzen und wir konnten nichts erfühlen. Dennoch werden wir ihn selbstverständlich morgen einem TA vorstellen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Dass hier gefüttert wurde, konnten wir sehen. Wichtig ist noch anzumerken, dass eine Aufklärung bezüglich des Futters stattfinden sollte. Fischgräten lagen herum sowie leere Hundefutter-Dosen.
Einige der sechs Kitten lassen sich anfassen, aber leider sind nicht alle so zugänglich. Wie viele Katzen nun wirklich dort sind, wird sich hoffentlich die nächsten Tage zeigen. Laut Schätzung der Dorfbewohner sind es etwa 15 Katzen. Lassen wir uns überraschen.
Was wir noch mal anmerken möchten, ist die Bereitschaft helfen zu wollen seitens der Dorfbewohner. Wir laufen sozusagen offene Türen ein und das überraschte uns positiv, so etwas ist leider nicht immer die Regel, wie ihr euch denken könnt.
Nichtsdestotrotz sind es natürlich viele Katzen, die versorgt werden möchten (und sollten) und da sind wir auch auf eure Hilfe angewiesen.
Ereignis-Log:
-> 21.08.14
erster Kontakt
-> 23.08.14
wir verschaffen uns einen ersten Eindruck vor Ort und sprechen mit den Hofbesitzern. Alle sind der Kastrationsaktion positiv gegenüber eingestellt.
-> 25.08.14
wir bringen 5 Lebendfallen, vier Transportboxen und eine Umsetzbox, sowie genügend Decken und Thunfisch vorbei und lagern es in einem Kuhstall vor Ort. Zusätzlich machen wir für alle sechs Kitten einen Tierarzttermin für den Folgetag aus.
-> 26.08.14
um 16 Uhr ist der Tierarzttermin für die Kitten. Jenny und Joel sammeln alle sechs Kitten ein. Alle? Zurück zum Kuhstall, die Überraschung: ein kleines Kitten sitzt in der Ecke. Jenny füttert es mit Thunfisch an. Dann Nackengriff, ab in die Box und zu die Tür. Ein Faucher kommt zu spät. Der kleine Katermann muss da nun durch und kommt gleich mit zum TA, aber vorher schon mal für die ausgewachsenen Katzen, die Fallen aktivieren.
TA: alle sieben werden untersucht, entwurmt und entfloht. Humpelbeinchen wird geröntgt. Bei ihm wird eine Fraktur und ein Herzgeräusch festgestellt.
Zurück zum Hof: Vier der sieben Kitten kommen zurück. Die anderen drei parkt Jenny bei sich zwischen. Am Wochenende kommen sie dann in ihre Pflegestelle.
Wir kontrollieren die Fallen. Alle sind besetzt. In einer Falle sitzen überraschenderweise zwei weitere Kitten. Jenny erklärt sich schnell bereit mit Beiden am Folgetag zu ihrem Tierarzt zu fahren, damit auch sie schon mal untersucht und entwurmt, sowie entfloht werden können. Drei ausgewachsene Katzen können wir heute fangen.
-> 27.08.14
Jenny fährt mit den beiden Kitten zum Tierarzt. Sie werden entwurmt und entfloht. Eine Familie aus dem Dorf bringt alle drei Katzen, die gestern in der Falle saßen zum Tierarzt. Dort werden sie kastriert.
-> 28.08.14
Britta und ihr Bekannter holen die drei kastrierten Katzen vom Tierarzt ab und lassen sie auf dem Hof wieder raus. Vielen Dank euch Zweien!
Was jedem noch so erfahrenden Tierschützer passieren kann, aber keinem passieren möchte, hat sich zugetragen: eins der Kitten ist entwischt. Eine Lebendfalle ist aufgestellt (die anderen Kitten zeitweise daneben in der Box, aber auch das half nicht). Suchplakate für die Briefkästen wurden in den Folgetagen erstellt. Nachts auf die Lauer legen und mauzen, bleibt leider bisher erfolglos. Wir hoffen inständig das wir es wieder finden.
-> 30.08.14
Die Nerven sind am Ende. Das Kitten bleibt weiterhin verschwunden. Die anderen vier Kitten kommen wie geplant nun in die Pflegestelle nach Nidda. In Göttingen treffen wir uns und übergeben die Vier an unsere Pflegestelle Silvi und ihren Schatz.
-> 02.09.14
Melanie fängt zwei zahmen Hofkatzen, damit sie am folgenden Morgen nüchtern pünktlich um acht Uhr morgens zum Kastrieren beim Tierarzt sein können.
-> 04.09.14
Natalie aktiviert die Fallen. Am 05.09.14 kann sie zwei weitere Katzen zum Tierarzt bringen, damit sie kastriert werden. Diese kann sie dann am 06.09.14 abholen und wieder auf dem Hof rauslassen.
-> 18.09.14
dank einer neuen Pflegestelle haben wir die Möglichkeit zwei weitere Kitten unterzubringen. Jenny und ich haben aber wenig Fangglück. Ein Kitten zeigt sich, alle anderen sind verschwunden. Immerhin hat dieser eine kleine Kater Glück und kommt mit.
-> 19.09.14
Jans kommt extra aus Braunschweig. Zusammen gucken und suchen wir die Höfe ab. Die kleinen Kitten bleiben weiterhin verschollen. ...
Mittags fahren Holger und ich los und bringen unseren Schmusekater nach Hof (Bayern). Dort treffen wir seine Pflegemama, die mit ihm weiter nach Plattling fährt.
Aktueller Spendenstand:
- 30 € herzlichen Dank an Dagmar
- 50 € herzlichen Dank an Mia
- 30 € herzlichen Dank an Monika und Michael
- 25 € herzlichen Dank an Nadja
- 30 € herzlichen Dank an Kerstin
bisherige Kosten bei dieser Aktion:
2270,43 Euro
bisherige Spendeneingänge für diese Aktion:
265,00 Euro
♥lichen Dank für eure Unterstützung - ohne euch hätten wir dies alles nicht geschafft!
(Die Kosten setzen sich aus Kastrationen, Futter- und Streuunterstützung, sowie tierärztliche Behandlungen bei den Hofkatzen, wie auch bei unseren Pflegekatzen zusammen)
Unterstützt die Streuner mit eurer Spende!
Wir würden uns über jede (klitze-) kleine Spende freuen, die dieses Projekt unterstützt und damit auch ermöglicht.
Spendenkonto
Katzen-Hilfe Uelzen e.V.
Sparkasse Uelzen
BLZ: 258 501 10
Kto.Nr.: 230056210
IBAN: DE98 2585 0110 0230 0562 10
BIC: NOLADE21UEL
Update:
-> 23.09.2014
Unsere Kastrationsaktion in dem kleinen - laut Wikipedia nicht mal 400 Einwohner - Seelendörfchen im Landkreis Gifhorn nimmt immer größere Ausmaße an.
Es gesellen sich insgesamt fünf weitere Höfe dazu, die unkastrierte Katzen beherbergen.
Eigentlich sind wir noch nicht einmal auf den vorherigen Höfen komplett mit den Kastrationen durch, allerdings ist es bereits sehr überschaubar geworden. Mittlerweile sind zehn Katzen kastriert und bis jetzt konnten wir fünf Kitten in unsere Pflegestellen unterbringen. Ein sechstes Kitten könnte theoretisch auch noch in eine Pflegestelle ziehen.
Eine Katze wurde glücklicherweise von Straßentiger Nord e.V. übernommen.
Nun zu den neuen Höfen:
Unser helfender Engel Natalie, die sich alles anschaute, um uns einen Überblick zu verschaffen, war nach den gesammelten Eindrücken schlussendlich den Tränen nah.
Es gibt auch hier wieder einmal ein ungeheures Katzenleid.
Aber zu erst das positive: Auch hier sind alle Hofbesitzer damit einverstanden, dass die Katzen kastriert werden.
Beim ersten Hof handelt es sich um insgesamt drei Katzen. Zwei davon wurden heute kastriert.
Es ging dann weiter zu den umliegenden Nachbarn.
Am ersten Eingang lag eine getigerte, recht kleine Katze.
Eine schwarz-weiße Katze hatte vor kurzem geworfen. Wo genau die Kitten sind, wusste niemand. Jedoch wurde die Mama zwei Tage zuvor überfahren. Natalie begann umgehend nach den mutterlosen Kitten zu suchen, leider erfolglos.
Der nächste Schock: Die getigerte Katze hatte ebenfalls vor wenigen Tagen kleine Katzenkinder zur Welt gebracht. Jedoch hatte man sich bereits "selbst" um den Wurf gekümmert.
Doch statt sich einfach nach Hause zu begeben und seine eigenen Katzen zu knuddeln, mit den Kindern zu spielen oder sich dem Schmerz einfach hin zu geben, ging Natalie weiter zum nächsten Nachbarn. Hier gibt es zwei weitere Katzen, die beide tragend sein sollen.
Es kamen dann noch zwei weitere Höfe dazu, auf denen sich insgesamt mindestens vier Katzen aufhalten.
Was wir dagegen tun können? Alle Katzen kastrieren lassen, sodass weiteres Leid verhindert wird. Eine unserer Auflagen besteht darin, dass zukünftig Kitten mehr getötet werden, wie es so unter vielen Landwirten in Deutschland heutzutage noch immer üblich ist.
Wir verurteilen schlussendlich auch nicht die Menschen, die hinter diesen Katzen stehen. Dies steht uns nicht zu. Wir wissen oftmals nicht, aus welchem Leid heraus diejenigen reagieren. Aber wichtig ist: alle wollen was ändern, alle sind bereit dazu und helfen.
Unsere Aktion "Einer für alle- alle für Mietz!" ist furchtbar kraftraubend. Wie bei den meisten Kastrationsaktionen gesellen sich immer wieder unvorhergesehene Probleme hinzu.
Wir können den Tieren dort ein besseres, leichteres Leben ermöglichen, indem wir sie medizinisch versorgen und kastrieren lassen.
Diese Katzen verdanken EUCH, dass ihr Leben etwas l(i)ebenswürdiger wird. Nur durch eure Unterstützung ist es uns möglich zu helfen ~ DANKE ツ