Robbie – Geschichte eines mutigen Kämpfers
Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich euch meine Geschichte erzählen, weil ich finde, dass es jetzt Zeit dafür ist.
Ich lebte mit vielen anderen Katzen auf einem Hof und dort ging es uns relativ gut. Wir wurden geduldet und nicht gejagt (was für eine freilebende Katze schon unendlich viel wert ist) und hatten so eine Art Zuhause.
Eines Tages ist meine kleine Welt allerdings ziemlich aus den Fugen geraten. Ich kann mich an nicht viel erinnern, es gab einen Schlag, dann wurde es dunkel und als ich wieder aufwachte, hatte ich unerträgliche Schmerzen. Ich habe geschrien und geweint, aber niemand hat mich gehört. In meiner Verzweiflung konnte ich nur noch an eines denken „nach Hause“, also habe ich all meine Kraft zusammengenommen und bin losgerobbt.
Ich sage bewusst „gerobbt“, denn ich konnte meine Hinterbeinchen nicht mehr bewegen. Als ich endlich blutüberströmt Zuhause angekommen war, wähnte ich mich in Sicherheit und hoffte auf Hilfe, doch sie kam nicht. Die Menschen, die mich gesehen haben, hatten sicher Mitleid mit mir, aber ganz ehrlich? Mitleid reicht nicht! MitGEFÜHL ist viel wichtiger, denn hätte jemand gefühlt, was ich fühlte, hätte man nicht erst nach acht Wochen jemanden geholt, der sich um mich kümmert.
Die Menschen, die dann kamen, machten mir zuerst Angst, denn ich kannte sie nicht. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie meine Engel und meine Retter sein würden, also robbte ich so schnell ich nur konnte, von ihnen weg. Dass ich mir dabei meine gelähmten Hinterbeinchen auf dem Asphalt blutig scheuerte, war mir egal. Meine Engel haben sich sehr um mich bemüht, haben mich mit Thunfisch gelockt (wir kannten bisher nur Trockenfutter... hey, war DAS mal eine leckere Abwechslung) und da war meine Angst natürlich schnell vergessen.
Meine Engel nahmen mich mit und kümmerten sich aufopfernd um mich. Es gab viele Stimmen damals, die fragten, ob es nicht besser sei, mich zu erlösen. Vom menschlichen Standpunkt verständlich, denn ich muss ein wahres Bild des Jammers gewesen sein. Ich weiß das, weil ich genau spürte, wie viele Herzen ich berührte und weil das so viele waren, entschloss ich mich zu kämpfen. Für all die anderen Katzen, die vielleicht in einer ähnlichen Lage sind, wie ich es war und um allen zu zeigen, dass ich es konnte – und natürlich auch für mich... für mein Leben!
Ich wusste, dass ich jetzt die Hilfe bekommen würde, die ich so dringend brauchte (ich war bei einer netten Dame: „Frau Opp“ nannte man sie, die machte ganz tolle Sachen mit mir. Ihr Menschen nennt das Physiotherapie, für mich war es ein ausgiebiges Streicheln, das ich sehr genossen habe) und so wollte ich allen beweisen, dass es sich lohnen würde, um mich und mit mir zu kämpfen.
Es dauerte lange und einmal hätte ich fast aufgegeben, weil die Menschen dachten, es sei besser für mich, die anderen Katzen von mir fern zu halten, doch ich brauchte sie, ebenso wie meine Engel, die sich so für mich einsetzten und die mich niemals aufgaben. Nachdem das dann mal geklärt war, ging es steil bergauf mit mir und heute kann ich wieder alles machen, was ich vor meinem Unfall konnte und was für alle anderen Katzen so selbstverständlich ist:
ich kann stehen, laufen, natürlich auch wieder aufs Klo gehen, ich kann spielen, ich kann toben (am liebsten mit meinem besten Freund, er hat nur drei Beine und heißt Loki) und kuscheln wie ein Großer. Heute brauche ich keine Physiotherapie mehr.
Zugegebenermaßen hatte ich gute Voraussetzungen, weil nichts gebrochen und keine Organe verletzt waren, trotzdem war es nicht leicht und für viele Menschen nicht nachvollziehbar, warum man wegen „nur einer Katze“ so ein Aufhebens macht.
Ich kann euch sagen warum: weil ich es wert bin! Jede Katze ist es wert, um sie zu kämpfen, weil wir Lebewesen sind: wir fühlen Freude und Schmerz und Glück und Leid, wie ihr Menschen auch, bitte vergesst das nicht
euer Robbie
Robbies Geschichte als Video:
http://www.youtube.com/watch?v=_zquNxu0wLI&list=UUQnXFlibX-N79meD8d9bXOA
Robbie macht (Fort)-Schritte
http://www.youtube.com/watch?v=GOIsk4-h2-0&list=UUQnXFlibX-N79meD8d9bXOA
Robbies Vorleben:
http://www.katzenhilfe-uelzen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=101&Itemid=99
Robbie ist vermittelt und lebt mit seinem dreibeinigen Fellkumpel Loki und zwei tollen Dosenöffnern glücklich zusammen ♥