Alle Fallen wurden wieder aufgestellt und es tat sich eine Ewigkeit überhaupt nichts. Irgendwann hat uns die Neugier gepackt und wir haben vorsichtig nachgeschaut. Man hörte es nur rascheln in der Falle, sehen konnte man nichts. Der kleine Racker muss den Thunfisch geschleckt haben, aber ist leider nicht weit genug drin gewesen, dass die Falle zugehen konnte, leider ist es uns entwischt. Schade, wir waren ziemlich traurig, dass es nicht geklappt hat. So ein kleines Kitten hielt uns so in Schach…Nun hieß es wieder warten, Ruhe bewahren. Das ist einfach gesagt, aber für mich war es eine spannende Angelegenheit. Ich hatte auch Sorge, dass uns das kleine Kitten weg läuft. Und der Abend rückte immer näher.
Zwischenzeitlich erzählten die beiden von ihren bisherigen Einsätzen und Erlebnissen, es war für mich total interessant. Zudem habe ich sehr viel dazu gelernt über Katzen. Wir selber haben einen Hund, da kenne ich mich etwas besser mit aus. Dann irgendwann klappte die Falle zu, wir freuten uns und dachten natürlich es war die letzte kleine Katze… Zu früh gefreut, es war eine andere Katze, ebenfalls ein Streuner, der nirgendwo zugehörte (vermutete ich), da diese Katze bzw. Kater mit „unserer“ Mietze bereits öfters gesehen wurde. Ich dachte bzw. vermutete es war ihr Bruder. Nun musste eine Planänderung her, da ja für dieses Tier keine Pflegestelle vorhanden war. Mitnehmen, kastrieren und wieder hier an Ort und Stelle rauslassen und weiter mit Futter versorgen war der neue Plan, für den weiteren Fang. Nach einer ganzen Weile als die Katze sich beruhigt hatte schauten Melanie und Holger nach, ob es sich auch wirklich um einen Kater handelte….Es sollte nicht sein, es war ebenfalls eine Katze, die auch gerade Junge bekommen haben muss…Somit haben wir sie wieder frei gelassen, damit sie zu ihren Kitten konnte. Also hielt sich noch irgendwo eine Katzenfamilie (wohl ohne zu Hause) auf. Das bewegte mich nun auch noch. Zwischenzeitlich musste auch immer noch Nachbarskatze, die diese Aktion sehr interessant fand, da es ja lecker Futter gab, von den Fallen fern gehalten und etwas bespaßtwerden.
Die Zeit verging und verging und verging. Zwischenzeitlich versuchte Melanie es immer wieder mal mit mauzen, aber das letzte kleine Kitten wollte einfach nicht in die Falle. Es war bereits 15.00 Uhr und wir warteten immer noch. Dann starteten wir eine gemeinsame Suchaktion, durchwühlten die ganze Hecke von oben bis unten, fühlten uns hinterher dreckig und sahen aus wie … aber wir haben das kleine Kitten nicht mal gesehen.
Meine Gedanken kreisten immerzu umher, was soll werden, wenn wir es nicht einfangen? Ich mag gar nicht dran denken, wenn es die Nacht draußen allein verbringt... was kann da passieren, ich wollte gar nicht drüber nachdenken... So ein kleines Wesen hält so viel Leute ich Schach. Dann der Versuch Mama mit Kitten neben den Fallen zu stelle, in der Hoffnung sie ruft und lockt ihr Kleines heran, aber Mama hatte wohl auch schon aufgegeben. Selbst für Melanie war es eine neue Erfahrung, dass es so lange dauerte. Meine Gedanken kreisten immer wieder bei dem Kitten, wenn wir es nicht mehr eingefangen kriegen und die Nacht kommt, die lang und auch schon kalt wird, nein ich konnte und wollte es mir nicht vorstellen. Wir alle waren ziemlich ratlos…
Plötzlich sahen wir das kleine Kitten in die Hecke huschen, also wussten wir schon mal, dass es zumindest da irgendwo sein musste. Es gab nochmal eine große Team- Suchaktion. Melanie sagte wie wir uns positionieren sollten und was wir tun mussten und es ging los. Wir durchsuchten die Hecke von links nach rechts, von unten nach oben, immer und immer wieder, passten auf, dass es uns nicht entwischen konnte, so dass wir zumindest sehen konnten, ob es entwischt und wohin. Wir suchten und suchten, bis es unter einem Zaun durch in eine angrenzende Hecke entwischte. Das suchen ging weiter, Melanie hat es dann oben in der Hecke entdeckt, eine Leiter sollte schnell geholt werden, dann gelang es Holger, der sich in diese Hecke drängte (wie auch immer er das gemacht hat), diese kleinen Racker zu fassen, er musste sich auch noch beißen und kratzen lassen. Aber, wir hatten sie und waren alle froh, erleichtert und überglücklich, dass wir es doch noch geschafft hatten.
Zwischenzeitlich war es dann auch schon 18.30 Uhr. Das war so aufregend, nun war die Minifamilie Gott sei Dank wieder vereint, ich war so froh und über glücklich, dass wir es doch noch geschafft haben. Nun konnten sie gemeinsam auf die Reise zur Pflegestelle nach Braunschweig gehen. Holger und Melanie haben sie dann dort hingebracht, somit war es ein sehr langer und anstrengender Tag für die beiden Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, die 3 abzugeben, aber ich wusste ja, dass sie in eine Pflegestelle kommen und dort mit Sicherheit gut aufgehoben sind. Und ich bin mir sicher, dass sie auch in gute Hände vermittelt werden. Somit tröstete ich mich damit, dass sie jetzt die Chance auf ein schönes Leben in einer Familie, n der sie willkommen sind, haben werden. Am gleichen Abend erhielt ich auch noch Bilder von der Pflegemama… ♥
Ich war den ganzen Abend noch aufgewühlt von dem ereignisreichen und für mich sehr aufregenden und spannenden Tag. Ich bin der Katzen-Hilfe Uelzen, Melanie und Holger, dem Katzenschutz Braunschweig und auch der Pflegestelle in Braunschweig unsagbar dankbar für ihre Hilfe und ihren Einsatz. Ich habe so viel dazu gelernt und bin sehr froh, dass ich euch kennengelernt habe und sehr froh, dass es Menschen wie euch gibt, die sich für eine so tolle Sache einsetzen und engagieren. Vielen herzlichen Dank!