Warum es nicht irgendeine (Zweit-)Katze sein sollte...
Hallo ihr Lieben,
ich bin Sir Henry und ich möchte euch heute mal erzählen, warum es wichtig ist, dass eine zweite Katze (oder Kater, wir wollen ja Niemanden diskriminieren ) unbedingt vom Alter her und charakterlich zur ersten Katze (oder Kater) passen muss.
Ich bin schon ein bisschen älter und damit erstens so richtig weise und zweitens natürlich auch ein Paradebeispiel, was unterschiedliche Katzen-(oder Kater )-Bedürfnisse angeht und wie wichtig Artgenossen sind.
Am liebsten liege ich faul in der Sonne und lass mich braten... ab und an drehe ich mal eine kleine Runde. Klar, es zwickt und zwackt hier und da ein bisschen, aber ich bin jetzt in einem Alter, wo ich die schönen Dinge des Lebens genießen darf. Vielleicht denken jetzt einige von euch „hey, ich möchte aber eine Katze, die mehr Action zu bieten hat“ und spielt mit dem Gedanken, euch ein Kitten als Gesellschaft für mich zu holen.
Tja... nein danke, sag ich da nur. Ältere Katzen (oder Kater ) möchten lieber ihre Ruhe haben und keinen kleinen (B)Engel mehr erziehen müssen. Wir haben keine Lust mehr auf anspringen, raufen, auflauern und solche Sachen und umgekehrt (und nicht minder schlimm) ist es für den kleinen (B)Engel, denn der hat Niemanden, der sich auf seine Spiele, die er sich doch so sehr wünscht, einlassen mag. Dabei muss er doch auch irgendwo hin mit seiner vielen Energie (hmm... vielleicht ab an die Menschenwade? Da kann man auch schön rein beißen und die Menschen machen dann auch noch so ulkige Geräusche Oder vielleicht die Vorhänge?)
Wie bei euch Menschen, wünschen wir uns in unserem Leben einen Freund, der unsere Interessen teilt, der gemeinsam mit uns faul in der Sonne liegt oder Schäfchen zählt oder der eben gemeinsam mit uns rauft und balgt.
Ist doch einleuchtend, dass man keinen „Nervzwerg“ zu einem Katzen-(oder Kater )Tier im besten Alter setzt, damit tut man keinem von beiden einen Gefallen. Was durchaus gut gehen kann sind ZWEI Nervzwerge (man glaubt es kaum, gell?) die beschäftigen sich dann miteinander und der oder die „Große“ hat Katzenkino und Action, ohne belästigt zu werden
Ok, das war jetzt zugegebenermaßen ein Extrembeispiel und durchaus nachvollziehbar, richtig?
Dann will ich euch mal verraten, dass es auch oft mit gleichaltrigen Katern und Katzen nicht klappt, wenn man jetzt nur das Alter berücksichtigt.
Nehmen wir die Standardkatze (mea culpa an alle felinen Damen dort draußen): sie ist unabhängig, verantwortungsvoll, sehr darauf erpicht, ihre Jagdfähigkeiten zu trainieren und zu verbessern, weil die Natur ihr die alleinige Verantwortung für ihren Nachwuchs auferlegt hat. Dies entspricht ihrem Wesen, daran ändert auch die Kastration nichts. Es ist in ihre Gene einprogrammiert „kümmere dich um deine Kinder“. Das heißt jetzt z. B. dass Katzen wahnsinnig gerne mit allem spielen, was sich herumtragen lässt (wie eine erbeutete Maus) und dass sie gerne miteinander fangen spielen... stundenlang, wenn man sie lässt. Das alles trainiert ihre Jagdfähigkeiten und so ist die Standardkatze glücklich. Eine andere Standardkatze versteht das (und auch so mancher nicht-Standardkater natürlich) und spielt ganz genauso.
Nehmen wir jetzt den Standardkater: er ist eher anhänglich und nicht gewohnt, sich um irgendetwas anderes als sich selbst zu kümmern. Unbekümmert lebt er in den Tag hinein und solange seine kleine perfekte Welt nicht aus den Fugen gerät, ist alles super, denn echte Problemlösungsstrategien hat er eher keine. Klar kann auch der Standardkater jagen, aber hey, wenn er die erste Maus nicht kriegt, dann nimmt er eben die zweite. Er braucht nicht diese super ausgefeilten Skills der Katze, denn er muss sich nur um sein eigenes Überleben kümmern. Uns interessiert eher das Kräfte-messen, Raufen und Balgen (Jungs halt...). Schließlich ist in UNSERE Gene einprogrammiert, dass nur der Sieger mit dem (Katzen)Mädel nach Hause gehen darf (ihr wisst, was ich meine ), also kloppen wir uns wahnsinnig gerne. Das geht natürlich mit der Hand unseres Menschen fast genauso gut wie mit nem Standardkaterkumpel, aber die Menschen machen dann immer so komische Geräusche... tztztz. Der Standardkaterkumpel aber, ja der versteht uns. Anspringen, raufen, in den Schwitzkasten nehmen, Zwangsputzen (das heißt soviel wie „ätsch... ich hab gewonnen“) und im Katerknäuel über den schicken Wohnzimmerteppich kugeln. DAS macht Laune.
Jetzt vergleicht mal, was ein Katzenmädel gerne macht und was ein Katerkerl gerne macht und überlegt euch, ob es wirklich so klug ist, wenn ihr Menschen von euren eigenen Vorlieben und Bedürfnissen ausgeht und zu eurem Kater unbedingt ne Katze dazu holen wollt (oder umgekehrt). Eigentlich ist es wie bei den Menschen, die sagen „wahre Liebe gibt’s nur unter Männern“ oder „die beste Freundin kann Niemand ersetzen“.
Oder stellt euch mal vor, eure jetzige Katze (oder Kater) ist schüchtern und zurückhaltend und ihr setzt wohlmeinend jemanden dazu, der eher forsch ist? Dann wird keiner glücklich, noch nicht einmal ihr Menschen also bitte hört immer auf die Empfehlungen der Katzenhilfe, denn sie wollen für ALLE das Beste
Natürlich gibt es immer Ausnahmen, wie bei allem im Leben und deswegen fragen die Menschen von der Katzen-Hilfe Uelzen auch IMMER, nach den Eigenheiten und Vorlieben der Erstkatze, bevor sie eine Zweitkatze vermitteln...
… und die Moral von der Geschicht? Umtauschware sind wir nicht!