Im Mai 2008 entschlossen wir uns 2 Kater/Brüderchen in unsere Familie aufzunehmen. Pedro und Pepe. Das war eine gute Aktion, da 2 Katzen immer besser sind als nur eine Katze in Alleinhaltung. Sie spielen viel schöner miteinander als wir Dosis es jemals mit einer Katze oder Kater machen können. Es verlief alles sehr gut, bis wir Pepe im Januar 2009 verloren haben. Er starb an einer Vergiftung. Woran genau können wir nicht sagen, aber wir mussten ihn nach 2 sehr harten Tagen von uns gehen lassen. Wir sehen uns irgendwann auf der Regenbogenwiese wieder mein kleiner Pepe (puh, während ich hier schreibe, laufen mir die Tränen durchs Gesicht).
Nun war unser Kater Pedro allein, was er aber nach ganz kurzer Überlegung nicht bleiben sollte. Wir wollten wieder einen schwarzen Kater in etwa dem gleichen Alter wie Pedro haben.
Ich suchte alle Tierheime in unserer Umgebung ab und fand den kleinen Pablo. Ein bisschen zierlich und sehr scheu, verstand sich aber gut mit seinen Artgenossen und spielte so ein bisschen albern um uns rum. Also haben wir ihn kurzerhand eingepackt und mitgenommen. Zu Hause haben wir die Transportbox vorm Katzenklo aufgemacht und von da an war er erst mal hinter dem Sofa verschwunden. Er blieb da für ca. 4 Wochen, kam zwar manchmal raus, aber nur, wenn es Futter gab und wenn er aufs Klo musste, sonst war er nur hinter dem Sofa.
Er fing an zu niesen, also musste ich ihn irgendwie einfangen. Es ging dann auch irgendwie, aber diese Aktion war natürlich für unser Vertrauensverhältnis nicht gerade förderlich. Dann bekam er auch noch starken Durchfall und es wurden von unserem Tierarzt auch noch Giardien bei ihm festgestellt. Jetzt hieß es 5 Tage lang jeden Tag 2 x diese wohl absolut ekligen Tabletten verabreichen. Was das bei einem scheuen Kater bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Ich glaube, der Kleine hat mich in der Zeit gehasst. Das haben wir dann aber auch überstanden, wenn auch mit schlaflosen Nächten, weil nach der Tablette vor der Tablette heißt und die halbwegs zum gleichen Zeitpunkt, aber vor allem 2 x am Tag eingenommen werden mussten und ich ja nicht wußte ob ich die Dinger in ihn rein bekomme.
Nach dieser Aktion konnte ich so langsam wieder anfangen sein Vertrauen zu gewinnen. Es bedeutete allerdings auch, dass ich wochenlang auf dem Boden rum gekrochen bin und immer wieder versucht habe ihn hinter dem Sofa spielend vor zu locken. So langsam machte er dann aber Fortschritte. Ich konnte ihn zwar noch nicht streicheln, aber was für mich entscheidend war, war dass er sich von Anfang an super gut mit Pedro verstand. Ich ließ ihn sogar mit Pedro in den Garten, weil er immer hinter ihm her gelaufen ist und ich ein ganz tolles Verhältnis zu Pedro hatte und noch immer habe und wenn ich ihn gerufen habe kamen Pedro mit Pablo im Schlepptau sofort rein.
Nach ca. einem halben Jahr konnten wir Pablo auch schon mal anfassen und er fing auch an die Berührungen zu genießen. Hochnehmen konnten wir ihn aber nicht und an kuscheln war nicht zu denken. Er kuschelte aber sehr viel mit Pedro und das war viel wichtiger. Zu diesem Zeitpunkt bekam Pablo Fieberschübe. Und es konnte nicht festgestellt werden woran das lag. Die Blutwerte ließen einen leisen Verdacht aufkommen, dass er FIP hatte. Ein Telefonat mit dem Tierheim verstärkte den Verdacht noch mehr, da die Mutter von Pablo an FIP (sie wurde nach dem Tod untersucht) verstorben war. Das war natürlich erst mal ein Tiefschlag, aber wir versuchten das Beste daraus zu machen. Die Fieberschübe ließen nach und Pablo genoss sein Leben mit Pedro in vollen Zügen. Nach einiger Zeit konnten wir ihn auch mal hochnehmen und in seiner Mulde vom Kratzbaum fühlte er sich sicher. Da konnte ich ihn durch kraulen und er genoss diese Streicheleinheiten sogar.
Leider hat er nach 11/2 Jahren einfach aufgehört zu fressen. Alle Versuche und das Ausprobieren aller Futtersorten blieben erfolglos. Er fraß mal wieder einen Tag um dann wieder 2 Tage nichts anzurühren. Alle Untersuchungen haben uns nicht weitergeholfen und so magerte er in 3 Monaten ziemlich doll ab und wir mussten ihn dann im Januar leider von uns gehen lassen. Das einzige, was mich aufrecht hält, ist der Gedanke, dass er 2 super schöne Jahre bei uns und mit Pedro hatte, die er bestimmt im Tierheim nicht erlebt hätte. Machs gut mein Kleiner, du spielst jetzt mit Pepe auf der Regenbogenwiese. Wir haben Dich ganz doll lieb (und wieder Tränen, die auf die Tastatur kullern), aber das haben die Rabauken verdient.
Nun war Pedro schon wieder allein und wir hatten eigentlich keine Kraft mehr für noch eine Zusammenführung. Wir hielten es allerdings keine 2 Wochen aus, da fingen wir an zu suchen.
Mein Mann wünschte sich einen roten Kater, den ich auch gefunden habe (Geschichte alle guten Dinge sind 3). Durch die Erfahrung mit Pablo trauten wir uns zu, dem kleinen scheuen Kiwi auch ein schönes Zuhause anzubieten. Ich dachte, naja schlimmstenfalls bleibt er scheu, aber Yoshi war ja genau das Gegenteil und er würde Kiwi schon zeigen, dass man vor uns keine Angst haben musste. Bei Kiwi verlief es allerdings völlig anders. Er taute am 2 Tag auf und ließ sich nach ein paar Tagen sogar schon anfassen. Man sah ihm an, dass er gekrault werden wollte, aber sich halt noch nicht überwinden konnte. Da war dann auch noch Yoshi, der sich immer sofort dazwischen drängelte. Yoshi hatte einen Schnupfen und ich inhalierte mit ihm regelmäßig, sodass er in die Transportbox mit einer Decke drüber musste und 3 x am Tag etwas heißes Wasser mit ein bisschen Meersalz drin inhalieren musste. Er verschwand also immer mal für 5 Minuten in die Box und diese Zeit nutze Kiwi aus um mit mir anzubändeln. Ganz langsam, aber er kam immer näher und freute sich richtig, wenn er seinen inneren Schweinehund wieder ein bisschen mehr überwunden hatte. Sein Schwänzchen zitterte vor Aufregung und er kam immer öfter zum Kraulen und genoss die Streicheleinheiten in vollen Zügen.
Jetzt nach 1 ½ Jahren ist Kiwi der grösste Schmuser geworden, den man sich vorstellen kann. Er will immer und überall auf den Arm und lässt sich richtig hängen. Ich muss dann immer aufpassen, dass er nicht runter rutsch, so entspannt ist er. Sein Herrchen liebt er über alles. Er schaut ihn immer total verliebt an und für ihn ist es das Größte, wenn er bei ihm auf den Schoß darf. Mittlerweile versucht er auch Pedro die Chefrolle streitig zu machen. Er macht das aber auf eine total liebe Art und das Ganze geht relativ ruhig ab. Kiwi hat sich bei uns von Anfang an zu Hause gefühlt und zeigt es uns jeden Tag, dass er uns unendlich dankbar ist, dass wir ihm diese Chance gegeben haben.