wie im Katzenforum.net besprochen, sende ich anbei die Geschichte meiner Katze "Hemdchen", welche ich schwer verletzt in Tunesien fand und würde mich riesig freuen, wenn Sie Platz bei Euch auf der HP finden würde...
(Anmerkung von uns: Natürlich hat auch Hemdchens Schicksal einen Platz auf unserer HP verdient - wir freuen uns sehr für die Süße, dass sie nun das bekommt, was sie verdient hat: Liebe, ein Zuhause, Wärme, Geborgenheit, Futter, Streicheleinheiten - wann und wenn sie es möchte. Was kann sich solch ein Schatz mehr wünschen?!)
Im Namen aller Scheuchen, in der Hoffnung dazu beitragen zu können, dass Menschen sich entscheiden und keine "Scheu" davor haben, ein Scheuchen zu adoptieren...denn wie mir mein Hemdchen jeden Tag zeigt, ist es ein großartiges Gefühl zu sehen, wie glücklich so arme Seelchen sein können und wie sehr sie einen tollen, liebenswerten Platz verdienen!
Das ist Hemdchen, meine "Zuggabubbe":
Hemdchen ist nicht nur ein Scheuchen, Hemdchen ist auch eine Scheuche :-)
Sie kommt aus Tunesien und ich fand sie mit aufgeschnittener Kehle, völlig abgemagert (ca. 2 KG, deshalb auch der Name:...sie war so dürr wie ein Hemd),
zwar nach Essen suchend, jedoch stellte ich schnell fest, dass sie durch die Verletzung kaum mehr essen konnte. Man sah Speiseröhre, Luftröhre etc....
Ich leitete vopn Tunesien aus alles in die Wege die Maus nach Deutschland bringen zu können und flog erst mal nach Hause, nachdem ich Stunden und Tage verbracht hatte, einen TA zu finden, geschweige denn eine Apotheke, wo ich Notfallmedikamente holen konnte.
Leider war nach einer Woche der Tag meiner Abreise und ich musste erst mal nach Hause fliegen.
Zu Hause angekommen ging mir Hemdchen nicht mehr aus dem Kopf und ich verkaufte Sachen (Mobilar etc,) von mir um die Kosten zu decken, um Hemdchen nach Deutschland holen zu können. Denn ich war sicher, dass sie länger behandelt werden müsste...
Gesagt - getan. Es kam der Tag an dem ich dann, nachdem alles für die Reise nach Deutschland geregelt war, mit einer Freundin nach Tunesien zurückflog um Hemdchen zu holen.
Mein Umfeld erklärte mich natürlich für Verrückt und jeder sagte: Die findest Du niemals mehr... Nein...ich wußte es besser. Ich wußte und hatte im Gefühl, das ist MEIN Hemdchen und sie wartet auf mich und ich finde sie, egal wo...
Ich sage hier nur: Sie hat mit gepackten Koffern auf mich gewartet und hat sich gezielt mich ausgesucht...da bin ich felsenfest davon überzeugt...denn natürlich fand ich sie und sie kam als sie mich sah, schnurstracks auf mich zu.....-und flog mit mir nach Deutschland.
Hier angekommen sind wir vom Flughafen aus direkt in meine Tierklinik gefahren. Danach kam die Odysee, mit MRT in Mainz, Untersuchungen, Behandlungen, die sich insgesamt 9 Monate zogen.
Hemdchen war von Anfang an eine ganz "Wilde Hilde", die sich weder fangen, anfassen und schon gar nicht festhalten oder hochheben liess...Aber dennoch hatte sie eine liebenswerte Art, ihr Blick wie sie einen ansah, einfach alles an ihr war faszinierend. Man stellte beim MRT fest, dass die Verletzung durch ein Messer herbeigeführt wurde und die Entzündung sich auch in den Kopf zog und zentral verkapselt hat. Inoperabel. Resultat: Kaputtes Auge, Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsprobleme, Abmessungsprobleme bei Sprüngen etc.
Wieder sagte mein Umfeld: Warum tust Du das? Sie kostet Geld in der Behandlung, kann nicht richtig sehen, hat neurologische Störungen etc. kurzum - sie war nicht perfekt... Meine Ansicht war jedoch- GERADE deshalb brauchte sie mich doch und keine Sekunde habe ich gezögert, den Weg mit ihr zu gehen...
Und: Heute, nach 7,5 Jahren wo sie bei mir ist, kann ich sagen, das es die einzig richtige Entscheidung war, die ich jederzeit wieder genau so treffen würde. Man kann heute noch nicht wirklich auf sie zugehen geschweige denn sie hochnehmen oder festhalten. Dennoch kommt sie jeden Abend wenn ich auf der Couch liege und sie MUSS sich auf mich legen, egal in welcher Position. Sie liebt es auf mir zu liegen, den Körperkontakt zu haben den sie regelrecht braucht. Sie schläft oft stundenlang auf mir, solange bis mir sämtliche Gliedmaßen eingeschlafen sind und meine Blase überläuft :-)
Natürlich ist es immer noch so, dass wenn ich mich dann drehe, sie weg geht oder Angst hat wenn man eine falsche Bewegung macht. Was mir jedoch immer wieder neu aufzeigt, wie schrecklich muss das Erlebte gewesen sein??? Und meine EInstellung ist- ich gehe einfach nicht auf sie zu sondern biete ihr die Gelegenheit auf mich zugehen zu können, wann immer sie das Bedürfnis hat.
Was ich damit sagen möchte ist: Wer ein wenig Verständnis für Tiere hat, die schlimmes erlebt haben und wer dann sagen kann, ok, ich lasse sie einfach sie selbst sein und zwinge zu nichts, dann ist ein Scheuchen zu adoptieren eine so schöne Angelegenheit, denn sie geben einem so viel zurück- ohne Worte und doch versteht man genau....
Ich würde es immer wieder so tun und kann nur jedem der Angst davor hat ein Scheuchen zu adoptieren sagen: Habt Geduld, ein wenig Zeit und ganz viel Liebe und Ihr werdet sehen, dass es sich auszahlt ein solches Seelchen ein zu Hause zu geben.
Uuuund worauf ich stolz bin:
In langer Arbeit und viele Training haben wir es geschafft, dass sie wenn sie auf mir dauf liegt dann darf ich um sie greifen und sie von mir weg anheben. Sie hängt zwar dann da wie ein alter nasser Sack, aber immerhin :-)
Und vor wenigen Tagen durfte ich sie tatsächlich von der Terasse ins Wohnzimmer tragen. Nicht AUF meinem Arm, aber ca. 20 cm über dem Boden in meinen Händen und einem Weg von ca. 10 Meter und das war ein so tolles Erlebnis für mich, das ich sofort meine Lieben gerufen habe und sehr stolz auf meine Zuggabubbe war!!!
Das ist für mich ein Geschenk, das kein Geld der Welt ersetzen kann!
Eure Corina