Alles begann, ganz traurig.

Nachdem unser Kater Blacky im Februar verstorben war, entschlossen wir uns im Juni, zum ersten Mal 2 Katzen anzuschaffen.  Sally und Kathy waren Geschwister und kamen mit 12 Wochen zu uns. Sie verstanden sich außergewöhnlich gut. Wir stellten fest, dass es mit 2 Katzen nicht doppelt, sondern um ein vielfaches schöner war.

Aber im Oktober passierte es dann: Kathy wurde von einem Auto überfahren. Wir waren unendlich traurig und beschlossen sofort, dass wieder eine 2. Katze im gleichen Alter ins Haus sollte. Am gleichen Tag noch suchten wir im Internet nach einer Katze in Sallys Alter und stießen auf die Katzen-Hilfe Uelzen. Mit Melanie Hoffmann führte ich zuerst einmal längeres Telefonat, da sie unsere Trauer sehr gut verstehen konnte. Gleich am anderen Morgen vereinbarten wir einen Termin, um uns die kleinen Vierbeiner, die zurzeit in Wrestedt waren, anzuschauen. Es fiel uns nicht leicht, uns für eine der zur Auswahl stehenden Kätzchen zu entscheiden. Aber Fanny war diejenige, die als erstes auf uns zukam und dieses Kriterium führte dazu, dass wir sie zu uns ins Haus holen wollten.

Noch am gleichen Abend brachten Melanie und Holger Hoffmann Fanny zu uns und schauten sich an, wo sie einziehen würde. Wir waren schon ziemlich aufgeregt, da wir ja noch keine Erfahrung mit der Zusammenführung von Katzen hatten. Außerdem war Sally deutlich anzumerken, dass sie ihre Schwester sucht und vermisste.

Doch Melanie und Holger Hoffmann sagten uns ihre Unterstützung zu. Zuerst einmal schauten sie sich das Verhalten der 2 Katzen an und als sie dann wieder fuhren, sagten sie uns, dass sie ein gutes Gefühl hätten. Für uns war es eine Beruhigung, dass wir sie bei Problemen hätten kontaktieren können und im Notfall auch eine Rückgabe von Fanny möglich gewesen wäre.

Fanny selber war von Anfang an gleich recht neugierig und mutig. Sally allerdings beobachtete sie von weitem und fauchte jedesmal, wenn sie sich ihr näherte. Fanny zog sich dann einfach zurück, aber ließ sich auch nicht davon abschrecken und versuchte es nach einiger Zeit erneut.

Im Haus bei uns fand sie sich schnell zurecht und zu uns Menschen nahm sie auch zügig Kontakt auf. In der ersten Nacht suchte sie aber noch ihre alten Artgenossen und miaute viel. Aber schon die zweite Nacht verlief ruhig. Mit Leckerlies ließ Fanny sich immer locken und sie liebte es von Anfang an sich auf allem Weichen zu kugeln. Auch heute heißt sie bei uns noch immer die Genießerkatze.

Aber auch der Kontakt zu Sally brachte jeden Tag kleine Fortschritte. Schnell kam es dazu, dass sie sich Nase an Nase beschnupperten, ohne dass Sally knurrte oder fauchte. Auch beim Fressen wurde am Anfang von Sallys Seite aus noch gefaucht, aber bald stellte sie fest, dass es genug Futter für beide gab und man es sich auch ganz friedlich nebeneinander schmecken lassen konnte.

Als es dann zum ersten gemeinsamen Spielen kam, waren wir glücklich und als sie sich dann auch noch zum schlafen aneinander kuschelten, konnten wir unser Glück gar nicht fassen, dass wir wieder 2 Katzen hatten, die prima zueinander passten.

Fanny folgte Sally überall hin und wir hatten das Gefühl, dass Sally ihr alles zeigte, was es hier bei uns im Haus zu sehen und zu erleben gab.

Auch heute noch, nach ca. 5 Monaten, machen sie gemeinsam Unfug (klauen ein Kuchenstück und lassen es sich gemeinsam schmecken, stibitzen einzelne Blumen aus einem Strauß und spielen gemeinsam damit etc.)

Besonders schön war es auch mit anzusehen, als sie im Januar beide kastriert wurden. Am folgenden Tag, als die Türen ihrer 2 Transportboxen geöffnet wurden, waren sie durch die Narkose usw. noch sehr wackelig auf den Pfoten. Fanny ging als erstes ein paar Meter und setzte sich dann hin. Sally folgte ihr vorsichtig, beschnupperte sie und leckte sie dann ein paar Mal über den Kopf, als ob sie sagen wollte: “Dir geht es ja genauso wie mir, aber wir schaffen das schon.“ Kurze Zeit später lagen sie gemeinsam aneinander gekuschelt im Sessel.

Uns als Familie bereiten die zwei sehr viel Freude und wir würden niiiie wieder eine Katze alleine halten wollen.